Musikunterricht neu denken mit POP.MUSIC.SCHOOL
Christoph Adriaensen ist Berufsmusiker – und wenn er nicht auf der Bühne ist, dann unterrichtet er Schülerinnen und Schüler. Mit seinem Start-up POP.MUSIC.SCHOOL denkt er den Musikunterricht neu. Dabei soll es auch vor allem durch digitale Tools, one-on-one sessions und einem Onlineangebot eine ideale und moderne Mischung aus online und Präsenz Unterricht zum Erlernen neuer Instrumente geben.
Christophs Begeisterung für Musik fing zunächst als Hobby an: Er lernte das Schlagzeugspielen an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und nahm schon bald an Wettbewerben und Veranstaltungen wie Jugendmusiziert teil. Während der Schulzeit wurde ihm bewusst, dass er sein Hobby zum Beruf machen und Musik studieren möchte. Er lernte schnell, dass ihm vor allem das Unterrichten und Vermitteln von Musik an andere begeistert, daher entschied er sich für den Studiengang Educating Artist, sprich Musikerziehung, an der Hochschule Osnabrück. Er verfolgte das Ziel eine eigene Musikschule zu eröffnen. Dabei lernte er in einem Kurs zum Thema Gründen wichtige Grundkenntnisse über Selbstständigkeit und Start-ups kennen. Nach langem Bedenken und neuem Fachwissen sah er daher von einer klassischen Musikschule ab und überlegte, wie sich dieses unzeitgemäße Modell des Lernens in das heutige digitale Zeitalter übersetzen lassen kann und kam zum Entschluss: Er möchte gründen.
Das Team des Start-ups besteht derzeit aus Christoph und langjährigen Freund von ihm, den er damals in der Musikschule kennengelernt hat. Dieser kennt sich mit dem Thema Informatik aus und ist von Anfang an dabei. Jedoch ist das Gesicht des Start-ups Christoph: Neben dem Unterrichten, dem Reisen mit seiner Band und dem Arbeiten im HUB31 verbringt er daher jede freie Zeit damit seine Idee der hybriden Musikschule Stück für Stück umzusetzen. 2021 erhielt er die erste Förderung für sein Konzept, damals noch in Osnabrück. Er zog kurz darauf zurück nach Darmstadt und fand 2023 ein neues Zuhause für sein Projekt im HUB31 Akzelerator.
Im Vergleich zu anderen Lernmethoden, wie online Kurse oder YouTube Videos, verfügt die POP.MUSIC.SCHOOL über pädagogische und spielerische Konzepte, welche nicht typischerweise verschult sind, wie zum Beispiel klassischer Musikunterricht vor Ort. Das MVP (Minimum Viable Product) soll Ende des Jahres fertig sein und ist eine Art Toolbox mit diversen Tools, wie beispielsweise einem Metronom, Übetimer, Progresstracker, Notizfunktion und To Do’s enthalten, um einen ersten Kundenstamm und vor allem wertvollem Feedback zu generieren. Außerdem soll es zukünftig in der App auch eine Kursstruktur in Form von Lerneinheiten und -sequenzen geben, welche Erklärvideos beinhalten, die zum Beispiel verschiedene Kameraperspektiven zeigen, für ein besseres Verständnis der Spielabläufe. Interessierte haben außerdem die Möglichkeit zusätzliche Lernpakete zu buchen, für zusätzliche und spezifischere Themengebiete.
Im Januar 2025 soll dann die Kombination aus App und Präsenzunterricht mit dem ersten Musikinstrument Schlagzeug beginnen. Hierbei sollen untereinander flache Hierarchien entstehen – beispielsweise sind Lehrende Coaches, die Unterrichtseinheiten heißen Lessons und es gibt keine verpflichtenden Hausaufgaben, sondern ToDos. Diese Unterschiede sollen das Lernen eines Instruments von dem Gefühl einer Pflicht befreien und zu einem selbstbestimmten Hobby ermöglichen, welches einen persönlichen Identifikationsfaktor bringt, wie es zum Beispiel bei verschiedenen Sportarten der Fall ist. Das Konzept der Schule spricht Jung und Alt an, doch die Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche. Die Benutzeroberfläche verändert sich daher auch mit dem Alter und der Erfahrung des Schülers oder der Schülerin – von verspielten Oberflächen, welche zum Entdecken anregen sollen, bis hin zu einer geordneten und professionellen Lernumgebung.
Das Ziel des Start-ups für das neue Jahr besteht zunächst aus dem Launchen der POP.MUSIC.SCHOOL App und dem Zusammenspiel aus dem hybriden Modell von analogem und digitalem Unterricht. Weiterhin suchen sie nach Förderungen, da sie mit ihrem innovativen Konzept eine Nische bedienen, die oftmals von Kultur- oder Bildungsförderungen nicht unterstützt wird. Ferner möchte Christoph mit seinem Start-up auch mit größeren Firmen kooperieren und expandieren, sodass das Angebot an zu lernenden Instrumenten ausgeweitet und die digitalen Lessons verfeinert werden können. Ein Traum von ihm wäre es auch eine Patenschaft für sozial schwache Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, um auch diesen die Chance zu geben ein neues Hobby zu erlernen und Teil eines musikalischen Teams zu sein.
Christoph lebt mit der POP.MUSIC.SCHOOL seine Idee und steckt mit seiner Begeisterung an; Er möchte mit dem Zeitgeist der neuen Medien gehen und den Unterricht im Raum spürbar machen, um jeder und jedem Musik näher bringen zu können.
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