Was liegt da in der Luft?
Auf diese Frage kann Syft Technologies, ohne zu zögern, antworten!
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2002 von Prof. Murray McEwan. Zu Beginn befasste sich das Unternehmen mit massenspektrometrischen Messgeräten im Bereich der Atmosphärenforschung. Es stellte sich schnell heraus, dass die genutzte Messtechnik auch in zahlreichen analytischen Anwendungsfeldern im Bereich der Umweltüberwachung, Personenschutz, Produktüberwachung und Qualitätssicherung genutzt werden können. Heute beschäftigt sich Syft Technologies mit der Herstellung von analytischen Geräten zur Messung von Substanzen in der Luft. Das erste kommerziell verfügbare Voice100 System wurde 2005 auf den Markt gebracht.
Den Namen für seine Firma leitete der Gründer damals von dem SIFT-MS Messprinzip, das kurz für “Selected Ion Flow Tube Mass Spectrometry“ steht, ab. Daraus formte er die Schreibweise Syft und legte somit die Grundsteine für das heutige Unternehmen Syft Technologies.
Die Wurzeln des Unternehmens befinden sich in Neuseeland, doch der europäische Standort wurde vor 5 Jahren in Darmstadt gegründet. Die gute Verortung, aber vor allem das Zusammenspiel aus Büro- und Laborräumlichkeiten führten schließlich dazu, dass die Wahl auf das HUB31 fiel. Auch der nette und fachliche Austausch und die angenehme Arbeitsatmosphäre bestärkten Regina Thom, die Office Administratorin, vor drei Jahren in ihrer Wahl für das Technologie- und Gründerzentrum HUB31. Gemeinsam mit Dr. Markus Mickel, dem Direktor für Sales und Support für Europa, kümmern sie sich um ein 7-köpfiges Team, welches in ganz Europa verteilt ist.
Die von Syft entwickelten Geräte sind so genannte Massenspektrometer, die volatile, also flüchtige, organische und anorganische Substanzen identifizieren und in Echtzeit quantitativ analysieren können. Dabei können Grenzwertüberschreitungen gemessen werden: Beispielsweise von krebserzeugenden Stoffen wie Formaldehyd oder Benzol in der Umwelt oder im Haushalt, oder polyfluorierte Chemikalien bei der Überwachung von Umweltgasen. Aber auch die Verwendung der neusten Generation der „Tracer“ und „Infinity“ Systeme zur Qualitätskontrolle und Überwachung in der chemisch- pharmazeutischen- Industrie, Stichwort krebserzeugende Nitrosamine in Medikamenten (Valsertan-Skandal 2018) und der Luftqualität in der Produktion der zurzeit in aller Munde stehenden Halbleiterindustrie, sind wichtige Anwendungsbereiche des Unternehmens.
Die Besonderheit der Geräte ist ihre sehr hohe Empfindlichkeit, Messgeschwindigkeit und der Hochdurchsatz von Proben. Es können eine große Anzahl verschiedener Substanzen in Echtzeit zeitgleich überwacht werden – und dass alles auch mobil. Das heißt, dass massenspektrometrische Untersuchungen durch die sehr schnelle Inbetriebnahme schon nach 30 Minuten überall möglich sind und sogar live von einem fahrenden Messwagen aus überwacht werden können.
Aber auch wissenschaftliche Untersuchungen kommen nicht zu kurz. Jüngst konnten mit einem Syft-Gerät über 20 Artefakte aus einer 3500 Jahre alten ägyptischen Grabkammer auf völlig nicht-invasive Weise, ohne Proben zu entnehmen, untersucht werden. Dank dieser Technologie können die flüchtigen Verbindungen, die in extrem geringen Konzentrationen, so genannte Ultraspuren, durch die in den Behältern vorhandenen organischen Rückstände in die Luft abgegeben – „gerochen“ – werden, um deren Natur zu identifizieren. Anhand dieser Ergebnisse können Rückschlüsse auf das Leben der damaligen Zeit und der mumifizierten Person gezogen werden, ohne diese zu beschädigen.
Durch intensive Forschung und Projekte wie diese möchte Syft auch in Zukunft seine Technologie weiterentwickeln und die Methode der real-time Massenspektrometrie weiter verfeinern, um durch verbesserte analytische Möglichkeiten in den Bereichen Umwelt, Forschung oder Medizin die Lebensqualität für alle zu verbessern!