Wie alles begann! Das Darmstädter Software-Start-up „Connfair“ sorgt für eine effektivere Veranstaltungs-Organisation und ein besseres Besucher Management. Von der Idee einer Vision und deren Erfolgsgeschichte.
Darmstadt und seine Start-ups II
„Menschen zusammenbringen ist unser Kerngeschäft“
[BK] Erst kürzlich wurde das städtische Wahrzeichen – die Mathildenhöhe mit seinem „Fünffingerturm“ zum UNESCO Weltkulturerbe auserkoren. Darüber hinaus zählt die Wissenschaftsstadt mit seinem lebendigen Start-up – Ökosystem zu den bundesweiten Topstandorten für Unternehmens-Gründer. Zu einem der wichtigsten Initiatoren gehört das Technologie- und Gründerzentrum „HUB31„. Hier beginnt die Erfolgsgeschichte von „Connfair“.
Vom Papierticket zur Software-Lösung
Bevor die gemeinsame Reise beginnt, ist es wichtig zu wissen warum Connfair, Connfair wurde. Wie ein Papierticket & ein unübersichtlicher Katalog ihre Vision ins Leben rief. Eins nach dem anderen…Das Gründerteam um Arne Schäufele, Bruder Joel, Andreas Wachter & Micha Gölz kennt sich seit ihrer Schulzeit. Bei einem Messebesuch 2016 bekommen Arne und Andreas an der Kasse einen Zettel und das Programm in die Hand gedrückt. Die Situation ist für beide ernüchternd. Während sich die beiden anschauen, bedarf es hier keiner weiteren Worte. „Wie kann es sein, das in 2016 Messeveranstalter ihren Besuchern immer noch analoge Wälzer zumuten“, so Arne.
Aus dem Bedürfnis dies zu verändern, entstand bei einem Weihnachtstreffen der vier Jugendfreunde, die Idee zu Connfair. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ihre Firma, gab es einige Anforderungen zu erfüllen. Die Jungs waren bis dato keine Darmstädter, sondern waren zwischen Heilbronn und dem schönen Odenwald angesiedelt. Mit der HUB31-Eröffnung löste sich das Problem von selbst. Nach einer Besichtigung des Teams war klar: Darmstadt und das HUB31 werden der Firmensitz. So wurde Connfair 2018 Teil des hiesigen Start-up – Ökosystems.
Maximal Effiziente Eventplanung
Der Kern des Unternehmens ist eine skalierbare und adaptierbare Software as a Service Plattform für Veranstaltungs- und Besucher-Management. Diese ist je nach Einsatzort, -Ziel oder Eventgröße mit modularen Soft- und Hardware-Komponenten erweiterbar. Ein „Mobiles Drehkreuz“, „Highspeed Scanner“ oder eine „Einlass Ampel“ um hier drei zu nennen. Das personell stark gewachsene Start-up digitalisiert Informationsflüsse im Messe- und Veranstaltungs-Umfeld nachhaltig und die Vision endet hier nicht.
„Wir verfolgen immer noch die Ideen, die wir von Beginn an hatten. In der Vergangenheit haben wir viel geplant, aber durch COVID-19 kam so manches ganz anders, was sich auf unser Gesamtportfolio ausgewirkt hat.“, so Arne Schäufele, Geschäftsführer und Mitgründer von Connfair. Eine ihrer Ideen für die zukünftige Weiterentwicklung ist ein KI-basierter „Event Automation Service“, der Veranstalter künftig bei der Planung und Umsetzung unterstützt.
Zwischen Krise und Chance
Wie es vermutlich vielen Unternehmen während der Pandemie erging, war es bei Connfair nicht anders. Freitag, der 13.03.2020, ist für Arne noch immer schwer zu verdauen. An diesem Tag steuerte die Hotel-, Gastro- & Eventbranche in eine unkontrollierbare Mega-Krise. Gesetzliche Hygiene Vorgaben zwangen Veranstalter ihre Tätigkeiten einzustellen. Connfair blieb davon nicht verschont, gerade weil ihr Kerngeschäft über Ticketverkäufe läuft – ohne Events, keine Verkäufe. Die Büchse der Pandora war offen. Es folgten geplatzte Finanzierungen, Leerlauf und die Frage nach den nächsten Schritten. „Auf unser Team bin ich tatsächlich sehr stolz – wir haben viele Junge Leute, die sehr schnell reinkommen und selbst Verantwortung übernehmen“, so Arne. Eine Krise bietet auch neue Chancen. Für alle bei Connfair war klar, dass in dieser Situation „Angriff die beste Verteidigung ist“.
Zum Glück existierte bereits ein Konzept zur Personenzählung, eigentlich als Nebenprodukt des mobilen Drehkreuzes. Dieses Konzept wurde innerhalb weniger Wochen weiterentwickelt zum komplett neuen Produkt Einlass-Ampel. Mit dieser ließ sich der Personenverkehr und die Auslastung beispielweise in Supermärkten, Schwimmbädern oder Museen regulieren und steuern.
Das Ampelsystem war wirtschaftlich kein großes Plus, aber das enorme Medieninteresse, die daraus resultierte Reputation und Kredibilität spricht für sich. Der stationäre Einsatz veränderte alles. Medien wie n-tv, Sat.1, oder die Welt interessierten sich für Connfair & Interviews mit der Geschäftsführung.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlichst bei Arne Schäufele für das großartige & spannende Interview und den gewährten Einblick in Connfair bedanken.
Autor: Berkan Kuscu [BK]
Darmstadt, 10.08.2021
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